Die Zahl der neu gebauten Wohnungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut unter die Marke von 300.000 gesunken. Mit 293.393 fertiggestellten Einheiten wurde das politische Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr deutlich verfehlt. Laut Statistischem Bundesamt lag die Zahl um 4,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. 2020 wurden in Deutschland erstmals seit 2001 mehr als 300.000 neue Wohnungen gebaut. Der 2011 begonnene jährliche Anstieg der Zahl fertiggestellter Wohnungen hat sich 2021 nicht fortgesetzt, wie die Wiesbadener Behörde mitteilte.
Viele Bauprojekte stagnieren zudem aufgrund des Arbeitskräftemangels und die Preise für Baumaterialien sind stark gestiegen. Hinzu kommen Lieferblockaden und Engpässe bei Rohstoffen wie Holz und Stahl. Die weltweit steigende Nachfrage erhöht auch den Druck auf Baustoffe.
„Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Fertigstellung des Wohnungsbaus in Deutschland können mich als Bundesbauministerin nicht zufrieden stellen“, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz. Auf Zustände wie Rohstoffknappheit oder Liefersperren habe der deutsche Staat keinen Einfluss, so Geywitz weiter. Bauherren erwarten jedoch zu Recht, dass der Bund das tut, was in seinem Einflussbereich liegt. „Also die Genehmigungs- und Planungsprozesse digitalisieren, die 16 Landesverordnungen maßgeblich harmonisieren und die Bedingungen für den Massenbau erleichtern. Konkret werden wir einzelne Regelungen mit Bundesländern prüfen, die bei regionalen Unterschieden keinen Sinn machen.“