Kobalt ist ein wesentlicher Rohstoff für Mobiltelefone, der hauptsächlich im Kongo abgebaut wird. Minen und Bergwerke werden immer wieder wegen Kinderarbeit und Unsicherheit kritisiert. Auch die Weiterverarbeitung von Kobalt ist problematisch.
Kobalt ist ein Metall, dem in den letzten Jahrhunderten wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Kommt zusammen mit Kupfer und Nickel in Erzadern vor. Bis zur Entwicklung von Batterien für Smartphones und Elektroautos wurde Kobalt nicht gezielt gewonnen.
Die Nachfrage nach Kobalt steigt seit etwa fünf Jahren stetig, da viele große Batterien für Elektroautos, Smart Cities und die digitalisierte und vernetzte Industrie benötigt werden. Kobalt ist hier besonders geeignet, da es eine hohe Energiedichte aufweist.
Für den Einsatz in Batterien wird es mit Schwefelsäure behandelt, um reines Kobaltsulfat herzustellen. Dieses Metall leitet besonders gut und wird als Pluspol in Lithium-Ionen-Batterien verwendet. Es wird etwa 3000-mal häufiger in Elektroautos eingesetzt als in Smartphones.
Kobalt ist kein seltenes Metall, aber die Produktionsmengen waren bisher gering. Es gibt rund 25 Millionen Tonnen Kobalt in bekannten Abbaugebieten und weitere 120 Millionen Tonnen unter dem Meer. Fast die Hälfte der zugänglichen Kobaltreserven befindet sich laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in der Demokratischen Republik Kongo. Allerdings sind dort viele Minen klein und es mangelt oft an Bergbaumaschinen. Auch Menschenrechts- und Umweltorganisationen kritisieren Menschenrechtsverletzungen sowie soziale und ökologische Missstände im Kongo. Inzwischen ist so viel Kobalt auf dem Markt, dass es sich für einige Unternehmen nicht mehr rentiert, weiter Kobalt zu fördern, weshalb die Minen aufgegeben werden.
Die weltweit größten Kobaltreserven befinden sich im politisch instabilen Südosten des Kongo, gefolgt von Australien und Kuba. Auch das meiste Kobalt aus elektronischen Geräten stammt aus dem Kongo (54 Prozent). Es wird jedoch nur dort in mir extrahiert.
Chinesische Unternehmen kaufen große Mengen Kobalt im Kongo und bringen es nach China, um dort in Raffinerien zu Kobaltsulfat verarbeitet zu werden. Das Wall Street Journal berichtet, dass mittlerweile vier Fünftel der weltweiten Kobaltsulfatproduktion in China stattfinden. Kobaltsulfat wird dann in Japan und Südkorea verkauft, wo es zur Herstellung von Batterien verwendet wird. Mittlerweile werden die Akkus aber auch in China hergestellt und dann nach Europa und in die USA verschifft.
Kongolesen haben es schwer, von der Kobaltnachfrage zu profitieren, da das meiste Geld von großen asiatischen, westeuropäischen und amerikanischen Unternehmen verdient wird. Im Gegenteil, die Menschen im Kongo riskieren für niedrige Löhne sogar ihr Leben, kritisiert Amnesty International.